Der Dobermann ist eine mittelgroße, kräftige und muskulöse Hunderasse die sehr vielseitig einsetzbar ist. In seinem Grundwesen ist er ein sehr friedlicher und freundlicher Hund. In Familien wirkt er sehr anhänglich, muss aber wegen seines Temperaments doch auch gefordert werden.
Durch die stolze Haltung, dem Ausdruck der Entschlossenheit und der eleganten Linienführung seines Körpers entspricht er dem Idealbild eines Hundes.
In Brandenburg wird der Dobermann als Listenhund der Kategorie 2 geführt. Es wird dann von einem gefährlichen Hund ausgegangen, sofern der Hundehalter nicht ein Sachkundenachweis und Führungszeugniss gebracht hat.
In einigen Kantonen in der Schweiz ist die Haltung eines Dobermannes bewilligungspflichtig. Zucht, Einfuhr und Haltung sind im Kanton Wallis verboten.
Inhaltsverzeichnis
Seinen Namen bekam der Dobermann von seinem ersten bekannten Züchter Friedrich Louis Dobermann aus Apolda. Herr Dobermann lebte von 1834 bis 1849. Den ersten Dobermann züchtete er aus einigen angstfreien mutigen Hunden. Darunter war auch seine Lieblingshündin „Schnuppe“, die eine mausgraue Mischung aus Schäferhund und Pinscher war. Sie war eine Kreuzung aus dem damaligen Hundebestand rund um Apolda und wurde mit einem Fleischerhund gepaart. Der Fleischerhund galt als Vorläufer des Rottweilers. Er war vermischt mit einer Art Schäferhund, einem Mischling aus Jagdhunde und Pinscherrassen sowie einem Greyhound. Der Greyhound wurde dazu genommen um ihm eine schlankere Figur zu verleihen. Dadurch ist eine Wach-, Arbeits- und Gebrauchshunderasse entstanden. Als Minensuch-, Melde- und Sanitätshund wurde er in beiden Weltkriegen im deutschen Herr eingesetzt. Neben Schäferhunden und Airedale Terriern wurde der Dobermann auch als Diensthund im Konzentrationslagern eingesetzt.
Der Dobermann ist eine anerkannte Hunderasse aus Deutschland, die wie folgt im FCI aufgeführt ist:
Der Dobermann ist ein Hund mit einer mittleren Reizschwelle und Schärfe, was nicht bedeutet, dass es eine unberechenbare oder gar aggressive Hunderasse ist. Er ist in seinem Grundwesen friedlich, kinderlieb, lernfähig und sehr anhänglich. Im Ernstfall würde er sein Herrchen oder Frauchen sofort verteidigen. Trotzdem ist er in erster Linie ein Gebrauchshund.
Da Dobermänner ein imposantes Erscheinungsbild haben, gepaart mit jeder menge Selbstbewusstsein, Entschlossenheit und Unbestechlichkeit, werden sie gern als Wachhunde eingesetzt. Sie sind neuen Personen und Situationen gegenüber misstrauisch. Das liegt in ihrer angeborenen Skepsis.
Es kann unter Umständen schon mal vorkommen, dass die Hündin etwas sensibler ist als der dominante Rüde.
Der Dobermann sollte nicht im Zwinger gehalten werden, denn dann kann seine dunkle Seite zum Vorschein kommen. Wenn er sich im Zwinger allein gelassen fühlt, ist er unterfordert. Er fängt an sich zu langweilen und wird letztendlich aggressiv.
Bei läufigen Hündinnen in der Nachbarschaft zeigt der unkastrierte Rüde manchmal ein verändertes verhalten. Er hat weniger Appetit, markiert öfter als sonst sein Revier und heult wie ein Wolf. Sollte ihm dann Gelegenheit geboten werden, bückst er auch schon mal aus um zu seiner Liebsten zu kommen.
Der Dobermann ist eine große bis schwere muskulöse Hunderasse vom Typ des Pinschers. Er hat ein glatthaariges glänzendes Fell, welches schwarz oder dunkelbraun mit rotbraunen Abzeichen sein kann. Von der Zucht in Deutschland sind blau, weiß und isabell ausgeschlossen. Die Abzeichen werden auch als Brand bezeichnet und befinden sich am Fang, der Kehle, oberhalb der Augenbrauenbögen oder als Fleck an den Backen. Der Dobermann kann auch Flecken an den Pfoten, Mittelfüßen, an der Brust, an den Innenseiten der Hinterschenkel bzw am Sitzbeinhöcker oder After haben. Dieser Brand ist sauber und scharf abgegrenzt. Das Fell liegt glatt und gleichmäßig am Körper an, nicht gestattet ist die Unterwolle. Dadurch neigt der Dobermann zur Kälteempfindlichkeit. Seine Ohren sind hängend, abgerundet und mittelgroß, also pinschertypisch. In der Vergangenheit wurden oft Ohren und Rute kupiert, was mittlerweile in den meisten europäischen Ländern verboten ist.
Der Dobermann hat eine Lebenserwartung von 10 – 13 Jahren. Eine artgerechte Haltung und Familienanbindung sowie ausreichende körperliche und geistige Beschäftigung kann seine Lebenserwartung positiv beeinflussen.
Die dilatative Kardiomyopathie, eine aggressive Herzkrankheit, bei der es zum plötzlichen Herzstillstand kommt, ist beim Dobermann weit verbreitet und kann bei beiden Geschlechtern gleich häufig auftreten. Sie wird autosomal dominant vererbt und die kumulative Prävalenz beträgt bei allen Altersgruppen 58,2 Prozent.
Auch tritt das Kongenitale Vestibularsyndrom, eine Erbkrankheit des Innenohrs, häufig auf. Es macht sich durch Taubheit und Gleichgewichtsstörungen bemerkbar. Der Dobermann hat auch eine Prädisposition für das Wobber-Syndrom. Die sogenannte Dancing Dobermann Disease ist neurologische Erbkrankheit, die aber selten auftritt. Ebenfalls kann eine Blutgerinnungsstörung, die von Willebrand-Krankeit, und die Hüftgelenksdysplasie auftreten.
Trotz alle dem ist der Dobermann eine robuste und gesunde Hunderasse, bei dem die genannten Erkrankungen auftreten können, aber nicht müssen.
Einige Zuchtvereine sind bestrebt durch strenge Gesundheitskontrollen der Elterntiere und der Zuchtauslese die Erbkrankheiten einzudämmen.
Der Dobermann braucht eine liebevolle und konsequente Erziehung von Anfang an. Er lernt sehr schnell, da es eine sehr kluge Hunderasse ist. Wenn der Dobermann lernt Regeln zu akzeptieren und seinem Herrchen oder Frauchen vertraut, legt das einen Grundstein für eine gute Bindung. Dann kann er natürlich seine kleinen Freiheiten genießen. Seinen großen Beschützerinstinkt und die angeborene Schärfe sollte in richtige Bahnen gelenkt werden. Denn er sollte seine Familie nur verteidigen wenn er dazu aufgefordert wird.
Bei der Erziehung achten Sie bitte darauf, dass ihr Dobermann nicht abgelenkt ist. Sollte es doch mal der Fall sein, brechen sie die Lehrstunde lieber ab und geben ihm etwas Zeit damit er sich wieder konzentrieren kann. Vermitteln Sie Ihrem Dobermann immer das Gefühl, dass Sie der Rudelführer sind.
Da der Dobermann als Dienst-, Wach- und Schutzhund gezüchtet wurde möchte er gefordert werden, um ausgelastet zu sein. Er benötigt ein gesundes Maß an geistiger Beschäftigung und Bewegung auch wenn er gern mal mit seinem Herrchen oder Frauchen kuschelt. Sollte er nicht genug gefordert werden, sucht er sich schon mal seine eigenen Beschäftigung, die nicht immer im Sinne seines Umfeldes ist.
Da es eine ganze Palette von Möglichkeiten gibt Ihren Dobermann zu beschäftigen, folgt eine kleine Auswahl:
Einen Dobermann zu kaufen sollte gut überlegt sein und nicht übers Knie gebrochen werden, da er eine konsequente Erziehung braucht. Sollten Sie in einer Mietwohnung wohnen, empfiehlt es sich das Einverständnis von Mitbewohnern bzw Vermieter einzuholen. Denn einige stehen dem Dobermann nicht wohlgesinnt gegenüber, da es noch zu viele Vorurteile gegenüber dem Dobermann gibt. Kaufen sie einen Dobermann nur von einem seriösen Züchter.
Der Dobermann sollte ausgewogen ernährt werden. Eine hochwertige Zusammensetzung des Futters gibt ihm ausreichend Kraft und Energie, sorgt für ein gutes Immunsystem und Wohlbefinden und steigert seine Leistung. Der Dobermann hat ein Normalgewicht, wenn sie die Rippen mit leichtem Fingerdruck ertasten können. Wenn sein Bauch ein wenig höher liegt als der Brustbereich, wenn er locker und normal steht, ist ein weitere Hinweis das er richtig ernährt wird. Gern darf er auch mal ein Leckerli bekommen aber Schokolade ist als Leckerli absolut tabu.
Bei der Pflege bezieht es sich nicht nur auf die Fellpflege sondern auf den ganzen Hund. Es sollte beim Dobermann auch immer auf die Krallen, auf gerötete Augen und schuppige Haut geachtet werden. Ansonsten ist der Dobermann sehr pflegeleicht durch das kurze Fell und der fehlenden Unterwolle. Ein ausbürsten mit einer weichen Bürste reicht alle paar Tage vollkommen aus, um Schmutz und Staub aus dem Fell zu entfernen. Kontrollieren sie einmal täglich Ohren, Augen, Maul und Zähne und reinigen sie diese bei Bedarf. Die Krallen sollten von Zeit zu Zeit geschnitten werden, wenn sich diese durch Abrieb auf der Straße nicht von selber kürzen. Vergessen Sie dann nicht nach der Wolfskralle zu schauen. Sollte sich der Dobermann mal so schmutzig gemacht haben, dass er ein Bad benötigt, dann verwenden Sie bitte nur ein mildes Hunde- oder Babyshampoo. Denn das baden greift den natürlichen Schutzfilm seiner Haut an. Sollte sich beim Dobermann Tränenflüssigkeit am Auge angesammelt haben, wischen Sie diese mit einem fusselfreien Tuch, wie Küchenpapier, weg. Seine Ohren reinigen sich in der Regel von selbst. Müssen seine Ohren doch mal sauber gemacht werden, nehmen Sie ein weiches Tuch und wischen die Ohrmuschel sanft aus, indem Sie immer vom Gehörgang wegwischen. In der kalten Jahreszeit benötigt der Dobermann dann doch etwas Pfotenpflege. Cremen sie die Ballen vorm Gassi gehen mit etwas Fettcreme ein. Nach dem Spazieren gehen reinigen sie die Ballen schonend vom Streusalz und cremen wieder mit Ballencreme ein.